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Vorsicht rein kommerzielle Interessen

Seit Ende 2013 wirbt "Wildbiene und Partner" mit ihren "Beehomes" bei Privatpersonen dafür, Ihre kommerzielle Mauerbienen-Vermehrung zu unterstützen:
Privatpersonen sollen künstliche Nisthilfen kaufen – die sogenannten Beehomes» – in denen dann die Mauerbienen der natürlichen Umgebung/Gärten dieser Paten/Göttis nisten. Im September sollen dann die Nester entnommen und mit den lebenden Wildtieren darin an die Firma per Post eingeschickt werden, die sie "sammelt", "erntet", "pflegt" und den grössten Teil der Kokons dann in die Landwirtschaft per Post verschickt und verkauft . Die Beehomes der Paten werden mit neuen, leeren Nestern bestückt, zurückgeschickt und von März bis Juni eine kleine "Startpopulation" mit lebenden Bienen wiederum per Post verschickt, welche in die Beehomes eingesetzt werden. Darin nisten wiederum weitere, natürlich vorkommende Mauerbienen, die wiederum der Natur entnommen und an die Firma gesandt werden etc.
 

Wir erhalten dazu so viele Anfragen, dass sie schon seit Jahren unsere ehrenamtliche Organisation administrativ belasten. Deshalb nehmen wir hier öffentlich Stellung und erklären, weshalb wir das Angebot nicht empfehlen. 

Dank ausgewogener Information können Interessierte abwägen, ob sie das Geschäftsmodell unterstützungswürdig finden oder nicht.

Die Beehomes dienen der rein kommerziellen Vermehrung von 2 Arten von Mauerbienen, die bereits sehr häufig sind und keine Förderung brauchen. Den vielen bedrohten Wildbienen-Arten, die dringend Hilfe brauchen, bringen die Beehomes nichts.

Zur Verkaufsförderung greift die Firma deshalb zu einigen Marketing-Kunstgriffen, welche bei den Kunden ein falsches Bild des Angebots fördern. Wer kritischer hinschaut, entdeckt bald, dass das Angebot nicht so sympathisch, unterstützungswürdig oder nachhaltig ist, wie es sich gibt.

 

Die Problematik des Geschäftsmodells in einem Satz zusammengefasst:

Es entnimmt Wildtiere der Natur
und zwingt 2 häufige Arten
in die Landwirtschaft mit naturfernen Monokulturen und Pestiziden,
in welchen sich diese Wildbienen aus gutem Grund
nicht mehr freiwillig einfinden würden.

 

Unser Argumentarium im Detail:

 

Wem die "Patenschaften" "helfen:

  • Dem Portemonnaie der Aktionäre
  • Dem Portemonnaie der Obstbauern


Wem die "Patenschaften" nicht helfen:

  • Den Wildbienen
    Mauerbienen hilft es nicht, sie kommen an Orte mit wenig Lebensqualität und Risiken

  • dem Artenschutz
    Die Gehörnte Mauerbiene und die Rote Mauerbiene sind bereits sehr häufig und brauchen keine Förderung, den vielen bedrohten Wildbienen-Arten hilft es nicht

  • dem Bienensterben
    Es trägt nicht dazu bei, dass Wildbienen mehr Lebensraum erhalten (mehr Nahrung, natürliche Nistplätze etc.)

  • nötigen Veränderungen in der Landwirtschaft, bestäuberfreundlicher zu werden
    Die Landwirtschaft ändert sich nicht, wenn die Honigbienen nur durch andere Bestäuber ersetzt werden, es braucht Pestizidreduktion und naturnäheres Umfeld bei Kulturen.
    Wildbienen reagieren auf Pestizide empfindlicher als Honigbienen.

  • Den "Paten", die dadurch Mauerbienen und Bestäubungsleistung in ihrer Umgebung verlieren
    Die Mauerbienen in ihrem Garten werden entnommen und verringern sich dadurch, deshalb wird die Bestäubungsleistung im eigenen Garten schlechter.
    Schweizer "Göttis" dürfte es nicht nur überraschen, sondern wenig freuen, dass "ihre" Mauerbienen gar ins Ausland nach Deutschland (Tochterfirma Pollinature) geschickt werden, war doch bisher im Marketing die Rede von "Schweizer Bauernhöfen" ...
    Ebensowenig, wie sie seit Januar 2018 jährlich neu für die "Pflege" 25 CHF bezahlen sollen, entgegen früherer Informationen.



Was gegen das Angebot spricht:

  • Es hilft keiner einzigen Wildbiene
    Auch den beiden vermehrten Arten geht es dadurch nicht besser, sie müssen ihr Leben in naturfernen Plantagen verbringen

  • Es ist ein rein kommerzielles Konzept, das keinen gemeinnützigen Aspekt hat
    Es dient nicht dem Schutz der Wildbienen, sondern macht 2 kommerziell interessante Arten zu einer Handelsware.

  • Es ist kein Beitrag zum Artenschutz, Naturschutz oder Tierschutz
    Es verbessert nicht die Lebensräume, die Lebensbedingungen oder die Biodiversität
    Wildbiene und Parter räumt selbst ein, "...dass dies mit Wildbienenschutz nicht direkt etwas zu tun hat, ist uns klar", dennoch werden bei der Werbung und in Artikel die Themen "Welt ohne Bienen", "Rettet die Wildbienen", "Gefährdete Wildbienen" thematisiert als Verkaufsargument und der Eindruck erweckt, Beehomes leisten einen Beitrag an diese Probleme.
    Das Angebot hat ein enormes Risikopotential für die Entstehung von Krankheiten.
    Die Startpopulationen werden bis in den Juni hinein verschickt, wenn die Flugzeit der Gehörnten Mauerbiene natürlicherweise bereits vorbei ist.

  • Die Geschäftsidee ist nicht "innovativ", nicht "neu" und auch nicht "cool"
    Es ist kommerzielle "Zucht" und Handel mit Wildtieren und ein Eingriff in ihre Wahlmöglichkeit.
    Die Vermehrung von Mauerbienen wird schon seit vielen Jahrzehnten betrieben - neu ist hier nur, dass Privatpersonen in das Business eingespannt werden.

  • Die Tiere gelangen in die industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen und Pestiziden
    Die von Privatpersorsonen eingeschickten Kokons werden mit dem Angebot "Beefarmer" (auch bei UFA/Landi, neu "Osmipro500") und der neuen deutschen Tochterfirma Pollinature an Obstlandwirte verkauft, wo sie in Obstplantagen verschickt und eingesetzt werden.
    Aufgrund ihres geringen Flugradius von nur ca. 300 Metern, können sie so gut wie gar nicht an andere Nistmöglichkeiten ausserhalb dieser Plantagen gelangen.
    Natürlicherweise finden sie sich deshalb nicht freiwillig an diesen Orten ein, deshalb werden sie künstlich an diese Orte gezwungen. Obstplantagen stellen nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung, um natürliche Populationen von Mauerbienen aufzubauen (Schindler, Peter, 2011).
    Wegen des meist hohen Einsatzes von verschiedenen Pestiziden sollten die Nistkästen nicht innerhalb der Gassen aufgestellt werden (wie im Bildmaterial der Firma gezeigt) und die Mauerbienen sowie ihre Nester vor dem Kontakt damit geschützt werden.

  • Die Unwissenheit und Leichtgläubigkeit der Käufer wird ausgenutzt und nur einseitig informiert
    Damit das Angebot überhaupt gekauft wird, sind die Informationen des Unternehmens dazu dürftig, einseitig und beschönigend und deshalb unserer Meinung nach als irreführend relevant für den Konsumentenschutz.
    Wildbienenfreunde und -fachleute können den tatsächlichen Wert des Angebots aufgrund ihres Wissens und ihrer Erfahrung besser einschätzen und gehören deshalb kaum zur Käufergruppe.

  • Es weckt die falsche Vorstellung, man könne Wildbienen mit Nisthilfen helfen und feuert einen Hype an, der in die völlig falsche Richtung führt
    Das Angebot weckt ein falsches Bild von Wildbienenschutz.
    Es nutzt die Hilfsbereitschaft von Menschen für rein kommerzielle Zwecke.
    Künstliche Nisthilfen eignen sich zur Beobachtungen von einigen wenigen, häufigen Wildbienenarten - sie sind aber sogar für diese häufigen Arten nicht vorteilhaft: Sehr viele Nester werden parasitiert.
    Die Gehörnte Mauerbiene nistet natürlicherweise ausserhalb des Siedlungsraums in den Hohlräumen von Sandwänden - nicht in Niströhrchen.

  • Es schlägt Kapital aus dem dramatischen Bienensterben
    Das Angebot spekuliert auf eine Bestäuberkrise, bietet nur eine "Symptombekämpfung" statt eine echte Lösung dafür und zieht kommerziellen Nutzen aus der Problematik.

  • Es macht freilebende Wildtiere zu einer kommerziellen Handelware
    Es macht sich zu Nutze, das Wildbienen in der Schweiz nicht geschützt sind und viele Menschen leider nur wenig wissen über Insekten allgemein und Wildbienen im Speziellen.
    Bei anderen Wildtieren wäre es selbstverständlicher, dass man sie nicht einfach der Natur entnehmen, sammeln und als Ware handeln kann. Bei Wildbienen fehlt dieses Unrechtsbewusstsein leider noch ...

  • Es ist riskant, weil bei industriellem Handel und Zucht Krankheiten entstehen können - inbesondere, wenn grosse Mengen an einem Ort gesammelt und verteilt werden – so bereits geschehen bei vermehrten Erdhummeln, Blattschneiderbienen etc.
    Das Angebot sammelt Mauerbienen aus der ganzen Schweiz zusammen, "erntet" sie jährlich an einem Ort und verteilt sie wieder in die ganze Schweiz – neu auch ins angrenzende Ausland.
    Das Risiko, dass bei diesem unnatürlichen Eingriff und dieser Massenhaltung Krankheiten entstehen und massiv verbreitet werden, ist sehr hoch.
    Die Firma informiert nicht darüber, welche Ausbildung die Personen haben, welche die Kokons "ernten" und ob diese Krankheiten rechtzeitig erkennen würden.
    Im November 2017 wurde bekannt, dass die Stängel von wenig geschulten Mitarbeitenden einer Behindertenwerkstatt gereinigt werden, denen das vertiefte Wissen zur Erkennung von Arten und Krankheiten fehlt.

  • Es ist eine Symptombekämpfung und keine Lösung für dringend nötige Änderungen in der Landwirtschaft
    Es ist kurzsichtig und riskant, nur auf 2 Arten von Mauerbienen zu setzen. Eine gute Ernte und damit guter Ertrag ist nur möglich bei einer vielfältigen Bestäubergemeinschaft - dies bestätigen auch mehrere Studien. Deshalb brauchen wir eine Landwirtschaft, bei der sich Honigbienen und verschiedene Wildbestäuber auf natürliche Weise einfinden können um ihre Bestäubungsleistung zu erbringen, ohne Schaden zu nehmen.

  • Es ist sehr einseitig, weil nur 2 Arten von Mauerbienen vermehrt werden, die schon sehr häufig sind und KEINE Förderung brauchen
    Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) gehören zu den bereits sehr häufigen Arten und sind nicht bedroht.
    Ihre Vermehrung erfolgt nur aus kommerziellen Gründen und dient nicht dem Artenschutz.

  • Es ist langweilig, weil die "Paten" nur 2 Arten von Mauerbienen und diese nur über kurze Zeit von März bis ca. Ende Mai beobachten können
    Die Kunden der Beehomes können auf Grund der Niströhrchen-Durchmesser nur 2 Arten beobachten, obwohl an einer "normalen" Nisthilfe bis zu 15 Arten von Frühling bis in den Herbst beobachtet werden können. Es ist für die Umweltbildung – insbesondere an Schulen – deshalb unbefriedigend und ungenügend.
    Seit Mai 2017 wirbt das Unternehmen, dass die Beehomes auch von Sommerarten besiedelt werden könnten und Fotos zeigen, dass auch kleinere Durchmesser eingebaut werden. Diese anderen Arten werden dann völlig unnötig zwei mal in ihrem Leben über die automatischen Sortieranlagen der Post geschickt und sind oft in anderen Entwicklungsstadien als die beiden anvisierten Mauerbienen-Arten.

  • Der Postversand lebender Tiere über die automatischen Sortieranlagen setzt sie unnötigen Risiken aus.
    Die Schutzbehauptung, sie würden "schlafen" und der Versand mache ihnen nichts aus, ist wissenschaftlich nicht bewiesen.
    Die Behauptung stützt sich einzig auf einen Tierversuch mit einer anderen, amerikanischen Mauerbienen-Art, der lediglich zeigte, dass die Weibchen jener Art, die "geschüttelt" wurden nicht signifikant weniger Nester gebaute hätten als "nicht geschüttelte" Weibchen.
    Es gibt jedoch auch einen Tierversuch mit Honigbienen, der zeigte, das "geschüttelte" Tiere danach pessimistischer sind als nicht geschüttelte – es hatte also sehr wohl Auswirkung auf sie.
    Bei diesem Geschäftsmodell werden die Tiere sogar 2x in ihrem Leben per Post verschickt: einmal vom Paten an die Firma, dann von der Firma in die Landwirtschaft oder als Startpopulation an die Paten zurück.
    Es versteht sich mit etwas Empathie und gesundem Menschenverstand jedoch von selbst, das man lebende Tiere nicht über die automatischen Sortieranlagen der Post verschickt, wo sie harten Schlägen und Erschütterungen ausgesetzt sind.

  • Verletzungsgefahr bei Spätsommer-Arten
    Im Sommer/Herbst können auch Blattschneiderbienen in den Beehomes genistet haben. Zum Zeitpunkt des Rücksands im September/Oktober sind ihre Nachkommen noch Larven und damit sehr verletzlich.
    Werden Beehome-Boxen mit solchen Larven verschickt, werden sie beim Versand mit grosser Wahrscheinlichkeit lebensgefährlich verletzt.

  • Unnötiger Versand von "Startpopulationen"
    Diese beiden Arten sind so häufig, dass das Versenden einer "Startpopulation" völlig unnötig und nur ein Service/Marketing-Argument ist.
    Das Risiko, dass sie bei einer nicht sofortigen Zustellung oder Anbringung im Freien zu früh schlüpfen und dann Schaden nehmen können ist unvertretbar hoch.
    Befinden sich diese beiden Arten in der Umgebung eines Beehome-Kunden, nisten sie (leider) auch ohne Startpopulation darin, insbesondere, wenn diese Umgebung eher strukturarm ist.

  • Überwinterung in Kühlschränken
    Die Mauerbienen-Kokons werden in Kühlschränken überwintert. Damit lässt sich zeitlich künstlich in das Aufwachen der Tiere eingreifen. Sie können so viel früher oder auch viel später eingesetzt werden, als es die Natur vorgesehen hat, was ein Eingriff in ihre natürliche Uhr ist.
    Ob eine Konkurrenz zu anderen Wildbienen-Arten besteht, die später fliegen und sich die Anwesenheit dieser frühen Arten nicht gewöhnt sind, ist noch unklar.

  • Konkurrenz durch so übermässig vermehrte Arten?
    Eine deutsche Studie untersucht derzeit, ob diese unnatürliche, massenhaft einseitige Vemehrung einzelner Arten andere Wildbienen-Arten benachteiligen kann.
    In einem Umfeld mit knappen Nahrungsressourcen ist davon auszugehen.

  • Bei der "Ernte" werden andere, unerwünschte Tierarten getötet
    In den Niströhrchen der Beehomes finden sich auch weitere Tiere ein wie solitäre Faltenwespen, Bienenkäfer, Grabwespen, Käfer, Wanzen, Spinnen, Goldwespen, Erzwepsen, Schlupfwespen, Keulenwespen, Fliegen bis hin zu Milben etc.
    Diese werden bei der sogenannten "Ernte" und "Pflege" getötet, da sie nicht im kommerziellen Fokus stehen.
    Diese Nutzniesser und Gegenspieler sind aber ebenfalls von ökologischer Bedeutung.
    Die künstlichen Niströhrchen und ihre unnatürlich hohe Masse an einer Stelle begünstigen diese hohe Parasitierungsrate überhaupt erst und machen es den Gegenspielern unnatürlich leicht - in der Natur ist das nicht so einfach und in solchen Massen möglich.

  • "Ernte" und "Pflege" sind unnatürlich
    Das Entnehmen der Kokons, das waschen und trocknen, das Aufbewahren im Kühlschrank, der Versand per Post ... all diese Eingriffe sind unnatürlich. Sie werden als "Service" verkauft, doch in der Natur macht das selbstverständlich auch niemand.

  • Durch das jährliche Öffnen der Stängel entsteht ein enormer Abfallberg.
    Die Kokons können nur "geerntet" werden, wenn die Stängel geöffnet werden. In normalen Nisthilfen werden sie von den Mauerbienen jährlich renoviert und wiederverwendet um erneut darin zu nisten und können so bis zu 5 Jahre lang genutzt werden.

  • Es ist überteuert, weil die Käufer die Gratisarbeit für die Aktiengesellschaft (und deren kommerziellen Partner) leisten (die Beehomes müssten wenn schon gratis sein)
    Das Angebot bietet wenig Gegenwert für die Leistung der Privatpersonen und beteiligt sie zu wenig. Seit Januar 2018 sollen Paten sogar für die "Pflege" neu bezahlen müssen.
    Eine normale, gut gemachte Nisthilfe ist wesentlich günstiger und spannender.

  • Es kann den Import von Zucht-Hummeln leider nicht ersetzen
    Die Gehörnte Mauerbiene und die Rote Mauerbienen können nicht die Bestäubungsleistung ersetzen, die von Zucht-Hummeln ersetzt werden (Flugzeit, Bestäubungsart).
    Die Anzahl Import-Sendungen von Zuchthummeln in die Schweiz ist seit dem Geschäftsstart des Unternehmens (2013) im Jahr 2016 um 25% angestiegen.
    Während die Firma den Import von Hummeln kritisiert, exportiert sie selbst seit 2017 Mauerbienen nach Deutschland und Frankreich mit der Tochterfirma Pollinature, weitere Zielmärkte sind Italien und Spanien.

  • Die Niströhrchen sind nicht der natürliche Nistplatz der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta), ein grosser Teil der Nester wird parasitiert und kann absterben - das gilt wahrscheinlich auch für die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis).
    Landwirte würden sinnvoller natürliche Habitate fördern und auf Pestizideinsatz verzichten.
    Die Förderung von natürlichen Nistplätzen wie Steilwände ist wirkungsvoller und nachhaltiger.

  • Die Konzentration auf 2 Arten von Mauerbienen ist nicht zielführend und riskant. Gute, nachhaltige Bestäubung ist von einer vielfältigen Gemeinschaft von Bestäubern abhängig, wie Studien zeigen.
    Wir brauchen zur Abwendung einer Bestäuberkrise das Zusammenspiel von Honigbienen, diversen Hummelarten, Pelzbienen, Mauerbienen, Sandbienen, Schmal- und Furchenbienen, Blattschneiderbienen, Schwebfliegen etc.

  • Die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) hat natürlicherweise eine Pollenpräferenz für Hahnenfuss-Gewächse.

  • Für Tierfreunde, Naturfreunde, vegetarisch oder vegan lebende Menschen ist das Geschäftsmodell nicht vertretbar.
    Allein schon, weil beim Angebot Tiere getötet werden, kann es für Tierfreunde nicht empfohlen werden.

  • "Wildbiene+Partner" gibt sich als unterstützungsbedürftiges Startup.
    Die Firma ist längst eine Aktiengesellschaft. Seit 2017 mit Tochterfirma in Deutschland.

  • In Gesprächen und in vielen Kommentaren berichten "Paten", das ihre Startpopulation erst gar nicht geschlüpft, gestorben oder trotz grossem Nahrungsangebot verschwunden sind. Einigen wurden auf Beschwerden hin als "Lösung" zweite Startpopulationen zugesandt ...
    Dies erstaunt wenig, da die Larven mit grösster Wahrscheinlichkeit schädigenden Pestizidien ausgesetzt waren, die ihre Reproduktionsraten enorm verkleinern.

 

Seit 2017 hat die Firma neu auch eine deutsche Tochtergesellschaft gegründet, Pollinature. Ausgerechnet mit Sitz in Konstanz, wo sich ein langjährigen Mitbewerber befindet. Auf der neuen Webpräsenz sucht man Hinweise rund ums Thema Pestizide vergeblich.

 

Am 19.1.2018 schockierte die Firma ihre Paten mit einem Newsletter, in dem sie informierte, dass entgegen früherer Kommunikation die "Pflege" neu 25 CHF kosten werde. Damit will sie sich offensichtlich von den Privatpersonen trennen, die den "Rohstoff" Mauerbienen geliefert haben und für die Firma nicht mehr relevant sind, da der Stock nun gross genug ist.
Entlarvend ist dabei, dass den Paten nur die Kosten vorgerechnet werden, nicht aber den Verdienst an den Mauerbienen, die durch die Einsendung "geerntet" und an Landwirte weiterverkauft werden.
Die Götti und Paten sind für die Firma nicht mehr relevant und werden nun auf den einseitigen Beehomes sitzengelassen.

 

Was Sie tun können:

  • Bitte unterstützen Sie dieses System nicht
  • Informieren Sie auch Andere und teilen Sie mit, worüber die Firma nicht informiert
  • Wenn Sie leider schon ein BeeHome gekauft hätten, senden Sie Ihre Mauerbienen bitte nicht mehr zurück. Ergänzen Sie Ihre Nisthilfe mit weiteren Durchmessern und anderen Materialien, damit sie vielfältiger und spannender wird.
  • Fördern Sie als LandwirtIn wildbienenfreundliche Habitate und damit eine Vielzahl an Nützlingen.
    Sie können künstliche Nisthilfen viel günstiger selbst bauen, die Informationen dazu sind frei zugänglich.
    Machen Sie sich nicht abhängig von einem fragwürdigen und überteuerten Angebot, sondern informieren Sie sich über die spannenden Wildbestäuber über die Mauerbienen hinaus.

 

Unterstützen Sie uns dabei, ECHTEN Wildbienenschutz zu leisten –
denn Wildbienen brauchen ganz dringend echte Hilfe.

 

Herzlichen Dank!

 

 

 

 

Unlautere Werbung:
"Welt ohne Bienen" oder "Mit einer Wildbienen-Patenschaft erhöhst du die Bestäubung in deiner Umgebung und kannst zudem bei der Erhaltung der Ökosysteme in der ganzen Schweiz selbst aktiv mitwirken." so wird beispielsweise für das Konzept geworben.
Doch die Bestäubung wird nicht erhöht in der Umgebung, im Gegenteil werden ja die natürlich vorkommenden Bestäuber abtransportiert.
Man trägt nicht zur Erhaltung der Ökosysteme bei, denn die Tiere landen isoliert in der industriellen Landwirtschaft.
Es hilft nicht gegen die drohende "Welt ohne Bienen", im Gegenteil werden die Landwirte darin unterstützt, genau so weiter zu machen, wie bisher.

Für alle, die sich wirksam engagieren wollen, damit eine Welt ohne Bienen nicht Wirklichkeit wird, finden hier echte Tipps und Ideen

 

Kein Wildbienen-Freund möchte, dass "seine" Wildbienen hier landen. Deshalb sollte man die Produkte nicht mit dem Kauf unterstützen und die Nester von schon gekauften Homes nicht zurückschicken: Echter Wildbienenschutz ist etwas völlig anderes

 

 

 

Richtlinien im biozyklisch-veganen Anbau

Nachhaltig und vorbildlich nehmen die Richtlinien des biozyklisch-veganen Anbaus wegweisend Stellung zur Bestäubung:

"Die Bestäubung hat auf natürlichem Wege zu geschehen, d h dass sie spontan durch wilde Spezies ohne menschliche Einschränkung erfolgt.
Die Haltung von Insekten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Hummeln und (Honig-)Bienen in künstlichen Nistvorrichtungen, sei es zum Zweck der Bestäubung oder der kommerziellen Ausnutzung, oder die Nutzung von Dienstleistungen Dritter, die diesen Zweck verfolgen, ist verboten.
Wilde Bestäuber sind durch ein ausreichendes Angebot an Blühpflanzen und Nistmaterial anzusiedeln und zu fördern." 

 

 

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Unsere Vorbehalte gegenüber dem Geschäftsmodell der «BeeHomes» haben wir den Inhabern schon direkt nach der Firmengründung 2013 dargelegt.

Wir erhalten seither regelmässig so viele Anfragen dazu, dass sie unsere ehrenamtliche Organisation administrativ enorm belasten. Deshalb nehmen wir hier seit 2015 öffentlich Stellung und erklären, weshalb wir das Angebot nicht empfehlen.

Bilden Sie sich bitte selbst eine Meinung, ob Sie die Angebote unterstützungswürdig finden, oder nicht.

 

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Gemäss Journalismus-Richtlinien sind redaktionelle Beiträge klar von kommerzieller Werbung zu trennen.


Am 5.6.2018 erschien in der Printausgabe von 20min ein Artikel. Wir haben an diesem Bericht nicht mitgewirkt und auch kein Interview gegeben, wie man dort darstellte, die Zitate wurden von der Redakteurin selbst zusammengestellt. Wir möchten in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass eine Werbekooperation zwischen Wildbiene+Partner besteht (die jeweils nicht als Sponsered Content ausgewiesen wird) und es sich beim Artikel aus unserer Sicht um einseitige Werbung handelt, für die wildBee als Aufhänger herhalten sollte. Es gab unseres Wissens auch keinerlei Anlass oder Aktualitätsbezug der das Erscheinen dieses Artikel nötig gemacht hätte.

 

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Ebenfalls als Aufhänger für die Werbeaktion von Wildbiene+Partner nutze der Beobachter im März 2019 unsere Informationen. Auch an diesem Artikel haben wir nicht mitgewirkt und distanzieren uns davon.