wildBee.ch wurde per 30.11.2020 aufgelöst! Bitte unterstützen Sie den neuen Verein IG Wilde Biene

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Achtung Kommerzialisierung: Geschäfte mit Wildbienen

Wildbienen sind immer mehr ein Thema: das freut uns natürlich. Zu einem grossen Teil ist dies auch der Erfolg unserer Öffentlichkeitsarbeit.

Dieses Interesse ruft aber leider auch vermehrt Geschäftsleute auf den Plan, welche rein kommerzielle Interessen haben. Im grossen Massstab werden Wildbienen zur «Geschäftsidee» für «Big Business». Nach unserer Erfahrung geht dies dann leider immer zu Lasten der Tiere ...

 

 

Mauerbienen-Vermehrung

Weltweit sind neben einigen Blattschneiderbienen-Arten vorwiegend Mauerbienen-Arten im Einsatz, schon seit Jahrzehnten.

Hierzulande werden seit kurzem die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) eingesetzt.

Achtung Stolpefalle "Wildbienen-Paten"

Mehr dazu auch hier

Stossend ist der Einzug von Privatpersonen, denen die Angebote als "sinnvoll" und "nachhaltig" beworben werden und viele Informationen bewusst vorenthalten werden.

  • Diese Geschäftsidee ist nicht "innovativ", nicht "neu" und auch nicht "cool":
    Vermehrung von Osmia-Arten wird schon seit Jahrzehnten betrieben und wurde hier nur billig kopiert.
  • Diese Geschäftsidee nutzt die Unwissenheit der KäuferInnen aus
  • Die Geschäftsidee ist nicht "sinnvoll" und nicht "nachhaltig":
    Beide Arten sind sehr häufig und brauchen keine Förderung.
    Sie sind von rein wirtschaftlichem Interesse für die intensive Landwirtschaft - einem der Hauptprobleme für Wildbienen weltweit.
    Sie nisten nicht natürlicherweise in Niströhrchen.
  • Die so gesammelten Nester kommen vom idyllischen Umfeld der Privatgärten mit Lebensraum in die naturfernen Monokulturen der intensiven Landwirtschaft, belastet mit Pestiziden. Keine schönen Aussichten für die zwangs-umgesiedelten Wildbienen.
    Wildbienen reagieren erwiesenermassen empfindlicher auf Pestizide als Honigbienen.
  • Der Postversand lebender Tiere wird von Tierschutzorganisationen abgelehnt.
    - Der Postversand von Wildbienen im Herbst ist riskant, da spätfliegende Blattschneiderbienen darin nisten könnten, deren Larven sich gerade entwickeln und beim Versand Schaden nehmen können. Auch für schon entwickelte Tiere ist die Beförderung über die automatischen Sortieranlagen sicher alles andere als angenehm.
    - Im Frühling ist der Postversand riskant, weil die Tiere während dessen schlüpfen könnten. Zudem ist der Versand einer Startpopulation völlig unnötig und reine Verkaufsförderung.
  • Solche Nisthilfen sind einseitig und langweilig, nur kurz im Frühling können zwei Arten beobachtet werden.
    An vielfältigen Nisthilfen werden von März bis September fast monatlich andere Arten aktiv und sie bieten enorm viel mehr Beobachtungsmöglichkeiten.
  • Werden Tiere in solchen Massen zentral verwaltet steigt die Gefahr von Krankheiten. Das so enorme Vermehren, zentrale Sammeln und Verteilen von Tieren ist riskant und es ist nur eine Frage der Zeit, bis daraus Krankheiten entstehen.

 

Was können Sie tun, wenn Sie solche Geschäftsmodelle bereits unterstützen?
Bitte senden Sie "Ihre" Bienen nicht zurück und lassen Sie sie am Ort, den die Bienen freiwillig gewählt haben. So können Sie nächstes Jahr auch den natürlichen Kreislauf des Schlüpfens miterleben. Ergänzen Sie mit der Zeit kleinere Durchmesser, damit die Nisthilfe spannender wird.
Seien Sie beim Kauf von solchen Produkten kritischer und hinterfragen Sie solche. Unterstützen Sie sie nicht finanziell.

 

 

 

 

Zucht-Hummeln

Seit 1985 werden Zuchthummeln (meist die Dunkle Erdhummel, Bombus terrestris) in Labors gezüchtet.

Tausende Hummelvölker werden jährlich aus solchen Laborzuchten in der ganzen Welt per Post verschickt (ca. 7'000 Völker jährlich allein in die Schweiz), oft mit Krankheitserregern, welche ihre wilden Verwandten bedrohen. Nach dem Einsatz werden sie einfach weggeworfen - sogar wenn noch lebende Tiere im Volk sind.

Bei vielen Früchten und Gemüsen, die wir heute kaufen, waren Zuchthummeln im Einsatz wie bei Erdbeeren, Tomaten, Auberginen, Peperoni, Zucchetti, Kiwi, Äpfeln, Aprikosen, Heidelbeeren, Melonen etc.
Insbesondere für die Produktion von nicht saisonalen Lebensmittel in Gewächshäusern, Hor Sol und Vertical Farming (Urban Agriculture) werden Zuchthummeln eingesetzt.

Möglichkeiten:
Bevorzugen Sie biologisch produzierte, saisonale Lebensmittel. Vermeiden Sie Foodwaste. Informieren Sie sich über Lebensmittelproduktion und den Umgang mit Bestäubern dabei. Fordern und unterstützen Sie eine naturnahe Landwirtschaft, wo sich Wildbestäuber freiwillig einfinden können um die nötige Bestäubungsleistung zu erbringen.

 

 

Miserable Nisthilfen

Kaum eine Werkstatt, die nicht auf den Zug mit aufspringt und auch "Insektenhotels" baut ... dabei aber nicht einmal über Grundkenntnisse zur Lebensweise der anvisierten Bewohner verfügt: entsprechend ist dann auch die Qualität der Werke.

Fast immer enthalten diese Materialien, welche den Wildbienen schaden und zu tödlichen Fallen werden können.

Andere können gar nicht belegt werden und sind in ihrer Gesamtheit ein unnötig produzierte, unlauter angepriesene, reine Umwelt-Belastung - bei der Herstellung und bei der Entsorgung.

Diese Nisthilfen halten aber auch nicht lange, werden schnell unschön und die Gefahr steigt, dass sie entsorgt und verbrannt werden – während darin lebende Tiere sein können.

 

Nisthilfen-Hype nutzen

Dann gibt es noch Anbieter und Buchautoren zum Thema Nisthilfen, die diese in groteskem Masse promoten und schon fast fanatisch befürworten und bewerben. Der Zug, der längst in voller Fahrt in die falsche Richtung fährt, wird damit noch weiter angefeuert und fährt komplett am Thema vorbei.

Bei Büchern wird oft abgeschrieben und Informationen kommerziell genutzt von Menschen, welche langjährige, aufwändige Arbeiten und Erfahrungen kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt haben ohne dabei fairerweise diese zumindest als Urheber zu erwähnen.

 

 

Forderung von wildBee

Ziel muss es sein, natürliche Nistplätze und Lebensräume zu schaffen, damit sich Wildbienen auf natürliche Weise einfinden können - jenseits von künstlichen Nisthilfen.

Zurückfinden zu einer umweltfreundlichen, biologischen Landwirtschaft im Einklang mit der Natur: Wo sich genügend einheimische Bestäuber vor Ort natürlich einfinden können. Nur wenn sie dort Lebensraum, Nahrung und Nistmöglichkeiten finden, können sie die benötigte Bestäubungsleistung nachhaltig erbringen.

Zucht und Handel mit (Wild-)Bienen lehnen wir entschieden ab.

 

 

Studie "Do managed bees drive parasite spread and emergence in wild bees?"
(Graystock et al. 2016)

Das Geschäft mit dem Artensterben der Wildbienen von Naturspaziergang.de

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