Jede noch so wertvolle Blüte und jeder noch so gute Nistplatz nützen nichts, wenn die Bienen vergiftet werden. Die wichtigste Massnahme zum Schutz der Bienen ist deshalb ein Stopp des Gifteinsatzes.
In der Schweiz werden jährlich rund 2200 Tonnen Pestizide verwendet.
Davon allein rund 100 Tonnen in privaten Gärten.
Alle Arten von Giften schaden den Bienen: sei es durch direkt Einwirkung – wie bei Pestiziden, Insektiziden etc., oder bei der Beeinträchtigung ihres Lebensraums – Dünger, Kunststoffe, Umweltverschmutzung – oder durch die indirekte Beeinträchtigung ihres Nahrungsangebots – wie bei Herbiziden, Fungiziden etc.
Bitte setzen Sie selbst keine Gifte ein und wählen Sie bitte natürliche Mittel. Gesunde und richtig gepflegte Pflanzen können sich selbst gegen "Schädlinge" wehren.
Bitte kaufen Sie biologische Produkte (am besten biozyklisch-vegan) und setzen Sie auch damit ein Zeichen für eine Produktionsweise mit weniger Gift und im Einklang mit der Natur.
«Neuere Untersuchungen in Europa und in Australien belegen eine massive Abnahme
der wirbellosen Arten (inkl. Bestäuberinsekten) im Agrarraum,
die auf den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen ist
(Beketov et al., 2013), (von der Ohe, 2005).»Expertenbericht Bienengesundheit, Mai 2014
Für die Bienen ist der Biozyklisch-vegane Landbau zweifellos die beste Landwirtschaftsform. Bitte besuchen Sie Höfe, die biovegan produzieren und überzeugen sie sich selbst, dass dies die Lebensmittel sind, die wir konsumieren möchten - in unserem Interesse und im Interesse der Bienen und des Ökosystems:
Die Vorteile
Bitte fordern Sie den Biozyklisch-veganen Anbau
Mehr Informationen dazu erhalten Sie unter
Swissveg - biovegane Landwirtschaft
Verein BIO.VEG.AN Biozyklisch-Veganer Anbau
mit wegweisenden Richtlinien zu Bestäubern
(Seite 43, Punkt 3.2.4.1 "Bestäubung": Die Bestäubung hat auf natürlichem Wege zu geschehen, d h dass sie spontan durch wilde Spezies ohne menschliche Einschränkung erfolgt. Die Haltung von Insekten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Hummeln und (Honig-)Bienen in künstlichen Nistvorrichtungen, sei es zum Zweck der Bestäubung oder der kommerziellen Ausnutzung, oder die Nutzung von Dienstleistungen Dritter, die diesen Zweck verfolgen, ist verboten. Wilde Bestäuber sind durch ein ausreichendes Angebot an Blühpflanzen und Nistmaterial anzusiedeln und zu fördern.)
Beschönigend wird der PR-Begriff Pflanzen"schutz"mittel von der Agrochemielobby eingeführt, doch man sollte sich davon nicht blenden lassen, es geht dabei um Pestizide, welche Tiere töten, Pflanzen und Boden vergiften und damit auch die Gesundheit von uns Menschen gefährden.
Insektide sind INSEKTENVERNICHTUNGSMITTEL und sie wirken genau so: sie töten Insekten.
Bienen sind Hautflügler und eng verwandt mit Wespen und Ameisen. Gifte gegen diese schaden deshalb immer auch den Bienen. Verzichten Sie deshalb bitte auf alle Arten von Insektiziden gegen Wespen und Ameisen.
Wenn wir uns von Wespen oder Ameisen belästigt fühlen, wurden sie fast immer von Nahrung angezogen. Diese gilt es unerreichbar aufzubewahren, statt Gifte einzusetzen.
Insektiziden gegen Ameisen und Wespen schaden immer auch den Bienen.
Bei den Zulassungsverfahren von Giften dienen die von den Produzenten selbst durchgeführten und damit nicht neutralen Prüfungen. Oft sind diese wissenschaftlich fragwürdig, zu wenig lang und zu wenig gründlich durchgeführt worden. Auch Wechselwirkungen mit weiteren Mitteln werden nicht berücksichtigt. Dies ist stossend und Änderungen in den Zulassungsverfahren nötig. Sämtlicher Pestizid-Verkauf und -Einsatz sollte zudem registriert werden und meldepflichtig sein, damit bei Vergiftungsfällen schneller reagiert werden kann.
Ein Beispiel: wir wissen heute, das Wildbienen sensibler auf Pestizide reagieren als Honigbienen. Dennoch werden Prüfungen meist an Honigbienen durchgeführt.
Dieses Mittel (im Dezember 2015 während dem Moratorium im Handel angeboten) wird dreist als "für Bienen ungefährlich" bezeichnet, doch enthält es Thiacloprid, ein Neonicotinoid! (siehe auch Gang vor Gericht zu Thiacloprid von BUND und Bayer)
Misstrauen Sie solchen Selbstangaben und verzichten Sie konsequent auf Chemie. Nur natürliche Mittel sind wirklich ungefährlich für Bienen.
Die Studie "Impacts of neonicotinoid use on long-term population changes in wild bees in England" zeigte Verluste von 20% bei Wildbienen.
Direktlink zur Studie
Der Schutz der Bienen muss über Wirtschaftsinteressen gestellt werden, da die Biodiversität unser aller Lebensgrundlage ist.
Zulassung nur von unbedenklichen Mitteln, die unabhängig und nicht nur vom Hersteller "geprüft" wurden - auch auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln.
Registrierungs- und Meldepflicht jedes Pestizid-Einsatzes sowie deren Kontrollen.
Kein Verkauf von Herbiziden mehr, da deren Einsatz auf Wegen und Plätzen ohnehin gerenell verboten ist.
Verzicht auf Chemie in der Landwirtschaft und privaten Flächen.
Verbot von bedenklichen Mitteln und schnelles Handeln der zuständigen Behörden.
Verzicht auf die Aktien und damit Unterstützung solcher Firmen.
Umstellung auf eine flächendeckend ökologische Bewirtschaftung.
Einsicht, dass es kein «Unkraut» gibt: mehr Natur und Toleranz.
Beim Einkauf auf biologisch angebaute Lebensmitteln achten: Auf biologisch angebauten Flächen ist die Artenvielfalt von Bienen 3mal- und die Individuenzahl 7mal höher als auf konventionellen Flächen – am besten biovegan wählen.
Infosperber-Dossier "Bienen werden Opfer von Pestiziden"
SRF My school
"Pestizide - unheimlich wirksam"
Teil 1 Wie Natur verschwindet (14 min)
Teil 2 Das Leiden der Bienen
Teil 3 Landwirtschaft ohne Gift (16 min)
(Oberstufe, Biologie, Geografie, Chemie)
SRF
Sind die Bienen noch zu retten?
DVD, 50 min
Thema Pestizide, Erklärung von Bern
Thema Rückstände, BioSuisse
Summ mir das Lied vom Tod, Greenpeace.ch 2012/13
PAN Pestizid-Aktions-Netzwerk e.V. (Deutschland)
Pestzide und Lebensmittel, Greenpeace.de (Deutschland)
Stopp den Giftzwerg Pusch
Leider wird auch im Bio-Bereich noch zu viel Gift eingesetzt – auch hier ist noch grosser Handlungsbedarf.
Bitte geben Sie dennoch Bio wo immer möglich den Vorzug: Sie setzen damit ein wichtiges Zeichen in Richtung einer bestäuberfreundlicheren Landwirtschaft.
Bio verwendet zwar keine synthetischen Pestizide, aber doch auch problematische Mittel, die schaden.
Die Viehhaltung ist auch im Biolandbau problematisch, weil es zu viele Tiere sind, die zu viel Dünger produzieren, die wir mit importierten Futtermitteln (teils aus der Dritten Welt) füttern, die Methangas produzieren etc.
Die Haltung von Honigbienen auf dem Hof erschwert es Wildbienen, dort genügend Ressourcen finden zu können.
Auch im Bioanbau gibt es Produzenten, deren Plantagen nicht dem Imageprospekt entsprechend: kahle Monokulturen ohne jedes Blümchen weit und breit – das gibt es auch Bio.
Bioprodukte können auch aus übernetzten Anlagen stammen, aus Plastiktunnel-Wüsten und sterilien Gewächshäusern, wo Zuchthummeln und andere managed bees eingesetzt werden und unter Pestiziden leiden.
2016 zeigte der Beobachter in seinem Artikel "Wir essen immer mehr Laborgemüse" auf, dass selbst die Hälfte aller Bioprodukte aus den Labor der globalen Agrarchemie stammt, das Saatgut von Monsanto, Syngenta & Co. und die Grossverteiler nicht bereit sind, dies zu deklarieren ...
Für den wirksamen Schutz der Bienen reicht "Bio" allein leider nicht aus - Geben Sie diesen Produkten dennoch bitte dort den Vorzug, wo biovegan produzierte Lebensmittel (noch) nicht verfügbar sind - zuhause, aber auch in Restaurants, Kantinen etc.
Bitte unterstützen Sie mit uns diese beiden wichtigen Initiativen, welche die Pestizide in der Schweiz reduzieren wollen:
Für ein Schweiz ohne synthetische Pestizide
Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz
Die Initiative verlangt, dass nur noch diejenigen Landwirtschaftsbetriebe mit Direktzahlungen oder Subventionen unterstützt werden, die keine Pestizide einsetzen, die in ihrer Tierhaltung ohne prophylaktischen Antibiotikaeinsatz auskommen und die nur so viele Tiere halten, wie sie ohne Futtermittelimporte ernähren können. Dadurch werden Wasser und Nahrungsmittel, die frei von Arzneimitteln, antibiotikaresistenten Bakterien, Pestiziden, Nitrat und anderen Giftstoffen sind, wieder zum Standard und für die ganze Bevölkerung erschwinglich.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
«Country-specific effects of neonicotinoid pesticides on honey bees and wild bees», Woodcock et al, 2017
«Sublethal neonicotinoid insecticide exposure reduces solitary bee reproductive success», Sandrock et al, 2013