Wildbienen brauchen enorme Mengen an Pollen und Nektar. Deshalb ist das Nahrungsangebot von grosser Bedeutung und einer der wichtigsten und besten Möglichkeiten, Bienen zu fördern.
Wichtig ist, dass jeweils von früh bis spät im Jahr immer viel blüht und von verschiedenen Pflanzenfamilien. So finden verschiedene Arten jeweils ihre Nahrung.
Auch alle Nistmöglichkeiten können die Wildbienen nur nutzen, wenn es in der Nähe genug Blumen hat ... Mit einheimischen Kräutern/Wildblumen, Stauden, Sträuchern und Bäumen finden sie viel Nahrung!
Hier haben wir für die verschiedenen Standorte ein paar Tipps zusammengestellt.
wildBee-Merkblatt Wildbienenförderung, rund um die Nahrung (PDF)
Umfangreiche Liste der Bienenweiden nach Pflanzenfamilien und Blühzeit in unserer Erlebniswerkstatt
Für die Pflanzen ist jeweils der Standort entscheidend. Einige brauchen einen Platz der heiss und trocken ist, andere mögen es lieber schattig. Wieder andere möchten die ersten Pionierpflanzen sein und brauchen einen unbewachsenen Platz.
Die Gartenerde, die wir meist verwenden, ist sehr nährstoffreich, deshalb braucht es auch hier ausgesuchte Wildpflanzen, die damit klarkommen.
Magere Stellen
Sand, Kies, Steingarten – heiss und trocken
Gemeines Sonnenröschen
Knäuel-Glockenblume
Rundblättrige Glockenblume
Rapunzel-Glockenblume
Gewöhnlicher Hufeisenklee
Dornige Hauhechel
Aufrechter Ziest
Esparsette
Wiesensalbei
Flockenblumen
etc.
Tipp: wildBee-Samenmischung Mager
Fette (Garten-)Erde
Beet, Rasen, gedüngt, nährstoffreich – frisch
Rundblättrige Glockenblume
Wiesen-Glockenblume
Heilziest
Gewöhnliches Bitterkraut
Gewöhnlicher Hornklee
Gemeiner Wundklee
Schafgarbe
Kriechender Hauhechel
Wiesenschaumkraut
etc.
Tipp: wildBee-Samenmischung Fett
Unbewachsene Flächen
Rohboden, Kies, Schotter – sonnig
Weiden
Acker-Glockenblume
Gewöhnlicher Natternkopf
Gewöhnlicher Hufeisenklee
Färberkamille
Färber-Wau
Wilde Karde
Oregano
Gemeine Wegwarte
Nickende Distel
Gemeiner Wundklee
etc.
Tipp: wildBee-Samenmischung Ruderal
Schattige Plätze
Hauswand, Nordseite – schattig, frisch
Geflecktes Lungenkraut
Nesselblättrige Glockenblume
Zaunwicke
Wald-Witwenblume
Wald-Ziest
Taubnesseln
etc.
Tipp: wildBee-Samenmischung Schatten
Schon auf einem Balkon kann viel für Wildbienen getan werden. Viele für Wildbienen wichtige einheimische Wildblumen können auch in Blumentöpfen und Blumenkistli angeboten werden. Sogar ein kleiner Steingarten kann sinnvoll bepflanzt werden.
-> Buchtipps
So erfreuen sie nicht nur unser Auge mit ihrer Pracht, sie geben den Wildbienen Nahrung und ziehen sie auch an, um unsere Nisthilfen zu entdecken. Mit etwas Glück werden sie dann auch darin einziehen!
Wenn ein Garten zur Verfügung steht, kann auch ein grösseres Angebot einrichten werden: Vielleicht sogar ein Wiesenstück, wildbienenfreundliche Sträucher und Bäume, eine Trockenmauer (beispielsweise in Form einer Kräuterspirale) und vieles mehr!
Auf dem Weg von der sterilen Grünfläche hin zum Naturrasen muss man nicht einmal viel tun oder speziell etwas aussähen: Es genügt, nur selten zu mähen, auf Kunstdünger, Pestizide, Herbizide etc. zu verzichten. Schon bald erobert sich die Natur die Fläche zurück, es melden sich einheimische Blumen und entsprechend kommen auch Insekten hinzu, Wildbienen, Schmetterlinge und viele mehr!
Tipps:
• Wenig eingreifen, die Natur machen lassen :-)
• Nur Einheimisches anpflanzen
• Verwenden Sie nur Naturmaterialien (Steine, Holz, Hecken etc.)
• Vermeiden von Lampen, welche für Insekten zu Todesfallen werden
• Auf Chemie und Dünger verzichten
• Es gibt eigentlich kein «Unkraut» :-)
Guter Tipp:
Nehmen Sie bei Ihrem Einkauf in der Gärtnerei vielleicht auch Fotos mit von Balkon, Terrasse, Garten etc., dann kann man Sie in der Biogärtnerei noch besser beraten! Gute Gärtnereien finden Sie in unserer kantonalen Liste
Im Grosshandel, Baumarkt und Gartencenter werden Pflanzen verkauft, die meist mit Pestiziden behandelt worden sind. Diese schaden den Bienen. Wer solche Pflanzen kauft, um Bienen zu fördern, meint es gut, kann aber genau das Gegenteil bewirken, wenn sich Bienen daran vergiften.
Greenpeace hat 2014 das enorme Ausmass in seinem Rapport "Giftiger Garten" aufgezeigt.
Wo immer mehr Saatgut von Grosskonzernen standardisiert und monopolisiert wird, Hybridisierung, Pestizide, Gentechnik, Terminatortechnologie u.ä. Einzug nehmen, ist es immer wichtiger, darauf zu achten, woher Samen und Pflanzen stammen und welche Unternehmen/Geschäftspraxen damit unterstützt werden.
Bitte kaufen Sie deshalb biologisches Saatgut, Pflanzen aus Bio-Gärtnereien etc. (unsere kantonale Liste), ideal sind naturbelassende Wildformen oder zumindest einheimische Ökotypen.
Hier einige empfehlenswerte Bezugsquellen für Wildblumen-Samen:
In Deutschland
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Am kostengünstigsten ist es natürlich, wenn Sie Samen selbst ernten, das macht auch am meisten Spass. zB bei Spaziergängen, Wanderungen in Naturgebieten etc, es braucht ja nicht sehr viel für den Eigenbedarf und die Natur ist hier sehr grosszügig! Es gibt auch immer mehr Tauschbörsen, an denen man kostenlos zu Samen oder Pflänzchen kommt, die man noch sucht und dafür andere geben kann, die man selbst zu viel hat. |
Wildbienenfreundliche Wildblumen und ihre Besucher auf unserer Facebook-Seite
(Tipps, Fotos und Beobachtungen):
nicht einheimisch, aber dennoch beliebt
Online-Shop
Wir 5 Samenmischungen entwickelt, speziell für Wildbienen!
Je nach Standort sind Wildblumen erhältlich für Ruderalfläche, Magerwiese, Fettwiese, Schattenplatz und Feuchtgebiet.
Wildbienen-Pflanzziegel
im Sellana Shop
Bienenweide-InfoWildpflanzen-Infostelle
Bienenweide, Inforama Bern
Für Landwirte und Honigbienen: Das Lobag-Bienenweideprojekt
Empfehlung von wildBee für individuelle Beratung bei Ihnen vorort:
Pollenfarben
Deutschland:
Bienenweidepflanzen-Katalog von Baden-Württemberg mit vielen Hinweisen zu Wildbienen, Datenbank
direkt PDF
wildbienen.info
Aktion Hummelschutz: Trachtpflanzenliste Hummeln
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